Zu Beginn des neuen Jahrtausends fiel die Mannschaft jedoch unerwartet stark zurück und als das Team in der Saison
2000/2001 nach dem Herbst sogar als Tabellenletzter überwintern musste, nahte zum Glück die Rettung in Form des neuen
Trainers Anton HAAS, alias "Liebenau-Toni". Der ehemalige gefürchtete Goalgetter des SK Sturm mit Wohnsitz in Lebring
brachte das verunsicherte Team erstaunlicherweise rasch wieder auf Vordermann, erreichte noch letztendlich den sensationellen
5. Rang, den er ein Jahr später wiederholte.
Der famose 3. Endrang in der Spielsaison 2002/2003 hinter dem SV Lieboch und dem SV Leutschach löste bereits eine
gewisse Euphorie aus, denn aufgrund einer neuerlichen Reform durfte in dieser Spielsaison sogar auch noch der 4. Platzierte,
nämlich der SV Lannach, in die Unterliga West aufsteigen.
Wohl ein Kuriosum im österreichischen Fussball, stieg doch unsere Mannschaft - ohne bislang jemals Meister geworden zu sein -
bereits zweimal jeweils eine Klasse höher.
Inzwischen kamen die in den letzten Jahren in höherwertigen Ligen spielenden Ragnitzer - wie Wilhelm ÖMER, Andreas HANDL
und Wolfgang ROHRER - jedoch wieder zurück und hoben durch ihre höherwertige Ausbildung im spielerischen Bereich
sofort auch das sportliche Niveau unseres Teams.
Ein weiterer Glücksumstand trat ein, denn aus dem benachbarten Gralla wurde im Juli 2000 der damals erst 17-jährige
Manfred ZACH als Tormann verpflichtet. Zwar für einen Tormann körperlich nicht unbedingt ein Riese, aber mit einem
faszinierenden Sprung- und Reaktionsvermögen ausgestattet, sollte er fortan mit seinem unvergleichlichen Können
die Ragnitzer Fans entzücken und die gegnerischen Stürmer verzweifeln lassen. Zudem noch charakterlich total in
Ordnung und hundertprozentig ins Team passend.
Gemeinsam mit weiteren tollen Verstärkungen aus dem Umland - wie z.B. die Brüder Thomas und Andreas REISCHL, Christian HUBMANN,
Anton "Toni" HANDL, Andreas BRACIC jeweils aus Allerheiligen sowie Alexander PLATZER aus Wolfsberg zerlegten sie im 1. Spiel in
der Unterliga das Team aus St. Johann gleich mit 5:0.
Dieser auch in dieser Höhe unerwartete Sieg war die Initialzündung für eine schier unglaubliche Saison, in der unser Team
unter dem phantastischen Trainer Anton "Toni" HAAS als Mitaufsteiger trotz hartnäckiger Konkurrenz vor allem durch die
Mooskirchner Mannschaft die Sensation und somit erstmalig als wirklicher Meister den sofortigen Weiteraufstieg in die Oberliga
Mitte/West schaffte.
Beim vorentscheidenden Spiel in Lieboch am 5. Juni 2004 waren wohl mindestens 300 Ragnitzer als fanatische Fans dabei, die unsere
Jungs euphorisch unterstützten und letztendlich einen ungefährdeten 4:1 Auswärtssieg bejubeln konnten.
Diese Euphorie wollte man nun auch in die 1. Oberliga Saison 2004/2005 mitnehmen, man träumte sogar von einem weiteren Durchmarsch,
denn wer sollte uns, wer sollte diese Ragnitzer schon stoppen ?
Es war der SV Bärnbach, der unseren Spielern schon im ersten Meisterschaftsspiel der Saison 2004/2005 in St. Georgen - die
Sportanlage in Gundersdorf musste dringend saniert werden und war schon deshalb im Verlauf des Frühjahres 2004 nicht mehr
bespielbar - mit einem 0:4 nicht nur eine bittere Niederlage, sondern auch jene Erkenntnis zufügte, dass irgendwann
auch einmal für die Ragnitzer Himmelsstürmer Schluß ist.
In dieser Spielsaison 2004/2005 kam leider erschwerend noch dazu, dass aufgrund ungünstiger Konstellation gleich 3 Teams aus
der Oberliga absteigen werden müssen. Und unser Verein, der USV Ragnitz, war als nur Vorletzter in der Endtabelle leider auch
dabei. Unser Meistertrainer Anton HAAS, mit insgesamt 4 Spielsaisonen wohl längst dienender, zugleich aber auch der wohl liebevollste
und sicherlich der erfolgreichste Trainer in Ragnitz, machte schon im Frühjahr 2005 einem neuen Trainer Platz. So ist das Leben.
Im darauffolgenden Spieljahr 2005/2006 wurde unser Team zwar sofort wieder Herbstmeister, musste aber schlußendlich dem
SV Mooskirchen den Vortritt geben.
Kurios dann das Spieljahr 2006/2007, als nicht weniger als 3 aufeinanderfolgende Trainer - zuerst GAK-Legende Johann PIGEL,
neuerlich Anton HAAS und letztendlich der ehemalige Gabersdorfer Topstürmer Thomas LUTTENBERGER - nötig waren, um doch noch
im allerletzten Spiel gegen die SG Köflach/Bärnbach die 2. Meisterschaft zu holen und somit den neuerlichen (Wieder-)Aufstieg
in die Oberliga Mitte/West zu schaffen.
Mittlerweile gab es ja auch schon 3 Punkte für den Sieg und waren auch schon 3 Spielerwechsel möglich.
Im o.a. letzten Spiel gegen die bis dahin um einen winzigen Punkt führenden Weststeirer musste unser vom impulsiven Gabersdorfer
Thomas LUTTENBERGER trainiertes Team also unbedingt gewinnen. Und sie tat es mit Bravour. Nach 11 Minuten stand es vor
der Rekordkulisse von mindestens 700 Zusehern bereits 2:0. Der nervenstarke Dietmar LAMPRECHT traf aus einem Elfer (6.)
und Christoph LÜCKL ließ bei einem präzisen Freistoß dem Goalie keine Chance. Nach dem Anschlusstreffer in der 31. Minute
wurde es jedoch noch mal so richtig spannend, doch abermals war es in der Überspielzeit Christoph LÜCKL, der mit sehenswerten
Treffern in der 92. und 94. Minute den Sack endgültig zumachte und eine weitere Euphoriewelle im Verein auslöste.
Im Gegensatz zum 1. Aufstieg in die Oberliga hielt sich unser Team nun relativ problemlos in seiner 2. Saison und konnte sich
prächtig konsolidieren.
Im neu eingeführten Steirercupbewerb für Amateurmannschaften schlug sich unser Team zumindest im Herbst 2009 prächtig und
konnte nach überzeugenden Siegen auch gegen die höherklassigen Vereine Flavia und Wildon sogar die Runde der letzten 16 Teams
erreichen. Eine Superleistung, die nicht genug zu würdigen ist.
In der Mitte der 1. Dekade des neuen Jahrtausends zeichnete sich auch schon ab, dass die Gemeinde gewillt ist, das doch schon
stark strapazierte Spielfeld - Trainingsplatz gab es und gibt es bis heute nicht - generalzusanieren und das auch schon in die
Jahre gekommene Sporthaus durch eine neues Gebäude, am besten durch einen Stadionneubau zu ersetzen.
Und tatsächlich, es passierte beides. Der Rasen am Spielfeld wurde komplett erneuert und nach langen fast 2 Jahren - in denen
unsere Mannschaften wiederum auf den nur bedingt tauglichen Sportplatz nach St. Georgen ausweichen mussten - wurde das neue
Schmuckstück am 25.05.2006 mit einem mit 3:1 siegreichen Meisterschaftsspiel gegen den SV Gamlitz auch gut eingeweiht.
An der Nordseite des Fussballplatzes entstand ein modernes zeitgerechtes Sportgebäude mit 4 großzügigen Kabinen,
Schiedsrichterkabinen sowie eine überdachte Tribühne mit ausreichend Sitzgelegenheiten und mit den entsprechenden
Versorgungseinrichtungen.
Die bekannte Kaufmannsfamilie (Julius) Meinl hat seit Jahrzehnten eine Jagd in unserer Gemeinde Ragnitz gepachtet und
wurde der Sportverein von der Familie Meinl löblicherweise immer wieder großzügig gesponsert. Dem derzeitigen "Kopf der Familie"
- Julius MEINL V - zu Ehren und in Anerkennung dieser Verdienste der Familie in und für die Gemeinde Ragnitz wurde diesem
nun in einem grossen Eröffnungsfest am 9. August 2009 die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Ragnitz verliehen und das Stadion
in Julius-Meinl Stadion umbenannt.
Ein weiteres sportliches Highlight war in diesem Jahrzehnt wohl auch das 2-malige Gastspiel des 2-fachen österreichischen
Meisters und mehrfachen Championsleague Teilnehmers, nämlich des SK Sturm. Gab´s im ersten Aufeinandertreffen am 15.08.2006
noch eine vernichtende 1:10 Niederlage (Torschütze für Ragnitz war mit einem herrlichen Schuß in die linke Kreuzecke
Dietmar LAMPRECHT), verlor unser Team am 01.09.2009 nur noch mit 1:3. Unser bewunderter Torschütze war Martin EIBINGER.
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