SPIELBERICHT:

Nach dem Wetterumschwung und dem damit verbundenen Temperatursturz war es heute im Lebringer Buchkogelstadion ziemlich ungemütlich sowohl für die Kicker als auch für die Fans. Konnte daher das heutige Derby zwischen den unmittelbaren Gemeindenachbarn Lebring und Ragnitz wenigstens ein bisschen Wärme erzeugen ?

In diesem Spiel traf ja der Tabellenletzte Lebring (zu Hause bislang immer verloren) auf die favorisierten Ragnitzer, die aber auswärts bislang auch sämtliche Spiele verloren hatten. Die Gäste zumindest begannen furios und gingen bereits nach nur 5 Minuten in Führung; Herolind OSAJ schlug den Ball weit von rechts Richtung Strafraum, unser Legionär Matej VRACKO gewann das Laufduell mit seinem Verteidiger und schnippelte die Kugel unter dem Bauch des heranfliegenden baumlangen Lebringer Keepers Erwin JURSCHITSCH ins Gehäuse.

Dieses rasche Tor der Ragnitzer lähmte jedoch im weiteren Spielverlauf offensichtlich den Spielfluss der Gäste, sie spielten nun zu lässig, ohne Nachdruck, ohne nötigen Einsatz und Siegeswillen und es unterliefen ihnen oft haarsträubende Abspielfehler in nahezu jedem Bereich. Die Hausherren - sowohl in der 1. als auch in der 2. Hälfte tatsächlich harmlos - konnten sich immer wieder problemlos befreien und wurden aus dem Nichts in der 22. Minute "belohnt". Bei einem von links hereingebrachten Freistoss erwischte der "kleine" Sascha AMBROS die Kugel am Hinterkopf, der Ball segelte Richtung rechter Innenstange, traf diese auch, doch wie schon oft in letzter Zeit, schlüpfte sie auch anschließend ins Tor zum 1:1 Ausgleich.

Im restlichen Spielverlauf der 1. Spielhälfte boten die beiden Teams einen Kick der untersten Kategorie und wären da nicht die letzten 5 Minuten gewesen, könnte man diese Spielhälfte gleich vergessen. In der 40. Minute nämlich konnte unser unterbeschäftigte Goalie Ralf PRIPFL einen mächtig aus gut und gerne 40 Metern von Sebastian PRATTES abgefeuerten Ball aus der rechten Ecke pratzeln und überspielte nach einem Lochpaß der Ragnitzer Sebastian HUSS zwar den Tormann, zögerte jedoch mit dem Schuß von halbrechts auf das leere Tor, sondern legte in die Mitte zurück, wo jedoch der nachrückende Herolind OSAJ noch abgeblockt wurde (44.).

Die ob der unterirdischen Leistung ihrer Ragnitzer Lieblinge in der 1. Spielhälfte enttäuschten Ragnitzer Fans konnten dann in der 2. Spielhälfte zwar eine etwas verbesserte Ragnitzer Truppe sehen, doch lange Zeit rührte sich dennoch gar nichts. Das erschreckend schwache Niveau konnte nur minimalst verbessert werden. Erst in der 64. Minute tankte sich über rechts Daniel RADL energisch durch, doch sein Stangelpaß in die Mitte konnte nicht einmal von den Lebringern erreicht werden. Nur eine Minute später "passierte" Daniel RADL der nächste Stangler, diesmal von links, doch ein Lebringer Akteur hielt seine Kickschuhe noch vor dem einschussbereiten Sebastian HUSS hin und konnte somit die Kugel noch in den Corner schlagen.

Obwohl wir gerne etwas Nettes über die Aktivitäten der Hausherren berichten würden, können wir es leider nicht, weil es nichts zu berichten gibt. Zwar toll von Trainer Johann KINDLER - nachträglich alles Gute zu Deinem Sechziger - motiviert und eingestellt, die Qualität der Spieler reichte bei weitem nicht aus, um auch nur eine einzige gefährliche Aktion heraufzubeschwören.

In der Schlußphase dieser matten Partie wollten die Ragnitzer doch noch den Dreier erzielen und kamen tatsächlich so etwas wie zu Chancen. In der 86. Minute verdribbelte sich Daniel RADL in aussichtsreicher Position doch noch vor dem Gästetor und dirigierte Bernd ÖMER einen Kopfball nach Corner von links mittig aufs Gehäuse, doch der Lebringer Tormann Erwin JURSCHITSCH konnte die Kugel reflexartig abblocken.

Und ja, wäre Gott ein Lebringer, hätte er noch den Siegestreffer der Hausherren ermöglicht, denn in der Überspielzeit wurde bei einem Konter über rechts Gernot WOLF auf die Reise geschickt und lief somit mit dem Ball allein auf den Gästetormann zu. Doch mit vereinten Kräften von Tormann und einem Verteidiger konnte der sichtlich zögernde Lebringer noch vom Ball getrennt werden.

FAZIT dieser PARTIE:

Nicht einmal gegen den harmlosen Tabellenletzten kann man ein Spiel gewinnen, wenn man so wenig Herzblut zu geben bereit ist. Eine vor allem in der 1. Spielhälfte enttäuschende Vorstellung unserer Truppe bescherte den Hausherren wenigstens den 1. Heimpunkt und unser Mannschaft den 1. Auswärtspunkt. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Im nächsten schweren Auswärtsspiel muß unser Team in Frauental antreten, welches sich in dieser Saison durch unsere beiden unvergesslichen Toptorjäger der letzten Jahre (Sadik AGANOVIC und Nermin IBRAHIMI) wesentlich verstärken konnte und zuletzt gegen den Topfavoriten SV Deutschlandsberg äusserst unglücklich doch noch mit 4:5 verloren hat. Das sicherlich tolle Spiel wird am kommenden Sonntag, dem 16.10.2011, um 15.00 Uhr angepfiffen.

Dr. Franz Tappler